Tipps zum Gas sparen
Nicht jede*r hat die finanziellen Mittel, um mal eben auf eine neue Heizung zu wechseln. Dies ist aber auch nicht zwingend nötig. Wir zeigen Ihnen 9 einfache Tipps und Tricks, wie auch Sie im Privathaushalt Gas und somit Geld sparen können.
Irrglauben und Verbesserungen
Zunächst einmal seien ein paar Mythen aus der Welt zu schaffen. Denn die Heizung funktioniert vielleicht ganz anders, als Sie zunächst erwarten.
Was bedeuten die Zahlen und Zeichen auf dem Heizungsthermostat?
Je höher die Zahl, desto schneller wird es warm! Nein. Die Zahlen auf dem Thermostatkopf der Heizung stehen einzig und alleine dafür, wie warm es am Ende werden soll. Die Heizung wird auf 5 nicht schneller aufheizen als auf 3. Aber für welche Temperatur stehen die Zahlen denn genau? Und wofür sind die Zeichen da? Hier zur Orientierung:
Einstellposition | Temperatur |
Stufe 1 | 12°C |
Stufe 2 | 14°C |
Stufe 3 | 20°C |
Stufe 4 | 24°C |
Stufe 5 | 28°C |
Schneeflocke | 6°C (Frostschutzeinstellung) |
Sonne | 20°C (ideale Temperatur für Räume tagsüber) |
Mond | 14°C (ideale Temperatur für Räume in der Nacht) |
Raum (tagsüber) | Temperatur |
Wohnzimmer | max. 20°C |
Küche | 18°C |
Schlafzimmer | 17°C |
Bade-/Kinderzimmer | 22°C |
Kurz weg | etwa 18°C |
einige Tage weg | etwa 15°C |
Die Heizung sollte erst dann komplett ausgemacht werden, wenn Sie für eine längere Zeit nicht zu Hause sind. Ansonsten kostet das erneute Aufheizen mehr, als Sie durch das Ausschalten einsparen können.
Einstellposition & Temperatur
- Stufe 1: 12°C
- Stufe 2: 14°C
- Stufe 3: 20°C
- Stufe 4: 24°C
- Stufe 5: 28°C
- Schneeflocke: 6°C (Frostschutzeinstellung)
- Sonne: 20°C (ideale Temperatur für Räume tagsüber)
- Mond: 14°C (ideale Temperatur für Räume in der Nacht)
Raum (tagsüber) & Temperatur
- Wohnzimmer: max. 20°C
- Küche: 18°C
- Schlafzimmer: 17°C
- Bade-/Kinderzimmer: 22°C
- Kurz weg: etwa 18°C
- einige Tage weg: etwa 15°C
Die Heizung sollte erst dann komplett ausgemacht werden, wenn Sie für eine längere Zeit nicht zu Hause sind. Ansonsten kostet das erneute Aufheizen mehr, als Sie durch das Ausschalten einsparen können.
9 einfache Tipps zum Gas sparen
Ganz häufig sind es die kleinen Sachen, die sich letztendlich hochrechnen und an denen Sie somit recht einfach sparen können.
- Türen schließen
Offene Türen führen zu Luftaustausch, aber das ist nicht immer gut. Wenn Sie die Tür zwischen zwei Räumen, die stark unterschiedliche Temperaturen haben, offen lassen, kühlt nicht nur der eigentlich warme Raum ab, sondern es kann auch zu Schimmelbildung im kälteren Raum kommen. Das ist auch der Grund, warum das Schlafzimmer morgens immer einmal durchgelüftet werden sollte. - Fenster nicht kippen
Ein gekipptes Fenster sorgt nicht für ausreichenden Luftaustausch und ist zudem noch ein Risiko für Schimmelbildung. Die Wohnung kühlt dauerhaft aus, was zum Gegenheizen führt. Besser ist das Stoßlüften am besten mit mehreren geöffneten Fenstern, damit ein Durchzug entsteht. Das Ganze mehrmals am Tag für 5 bis 10 Minuten wiederholen. - Heizkörper entlüften
Gluckert ein Heizkörper? Oder wird nur noch der untere Teil oder die Region um den Wassereinlass warm? Dann ist es Zeit, ihn zu entlüften. Dafür müssen Sie aber niemanden kommen lassen. Sie brauchen einen Entlüftungsschlüssel, einen Lappen und ein Gefäß, um austretendes Wasser aufzufangen. Drehen Sie das Ventil nur so weit auf, bis Sie die Luft entweichen hören. Sobald das erste Heizungswasser raus läuft, sind sie fertig. Anschließend sollten Sie den Druck der Heizungsanlage (1,5 bis 1,8 bar) überprüfen und, fallls nötig, Wasser nachfüllen. - Stand-by frisst Strom
Auch wenn ein Gerät ausgeschaltet wirken mag, ist es häufig nur auf Stand-by. Um unnötig angeschaltete Geräte zu vermeiden, bietet sich eine Mehrfachsteckdose an, die mehrere Geräte auf Knopfdruck oder per Zeitschaltung abschaltet.Denn Gas wird auch zur Stromerzeugung verwendet (über 10 % des Erdgases in Deutschland). Strom bedeutet also gleichzeitig auch Gas sparen. - Duschen statt baden
Baden verbraucht mehr als doppelt so viel Wasser wie duschen. Ein Vollbad benötigt ca. 150 Liter, wohingegen sich eine Dusche zwischen 50 und 70 Litern einordnet. Beim Duschen kann auch viel besser die Zeit reguliert werden, die man duscht. Somit kann man umso mehr Wasser einsparen. - Heizkörper frei halten
Möbel oder andere Gegenstände vor oder auf der Heizung können zwar hübsch aussehen, vermindern aber die Leistung des Heizkörpers. Versuchen Sie daher, Ihre Heizkörper freizuhalten. Im besten Fall halten Sie auch Ihre Fensterbänke frei, damit Sie besser und häufiger lüften können. - Heizungsrohre dämmen
Nicht selten muss zwischen dem Heizungskessel und dem Raum, der warm werden soll, eine lange Strecke zurückgelegt werden. Auf diesem Weg kann bei schlecht isolierten Rohren sehr viel Wärme verloren gehen. Lassen Sie die Dämmung Ihrer Heizungsrohre überprüfen und bei Notwendigkeit nachdämmen. - Alles abdichten
Gerade im Altbau kann durch undichte Stellen viel Wärme verloren gehen. Selbst wenn Sie die Türen und Fenster schon einmal abgedichtet haben, können die Dichtungen inzwischen porös geworden sein. Halten Sie einfach eine brennende Kerze vor die Spalten, um nach Zug zu suchen. Zum Abdichten helfen Ihnen zum Beispiel Zugluftstopper, Schaumstoffdichtung oder Dichtstreifen. - Kaltes Wasser verwenden
Es klingt ganz banal, ist aber so einfach: In vielen Fällen, in denen kaltes Wasser vollkommen ausreichend wäre, verwenden wir einfach nur aus Gewohnheit warmes Wasser. Überlegen Sie darum einfach, wobei Sie sich umgewöhnen könnten, z. B. beim Händewaschen oder beim Wasser für den Wasserkocher. Auch für nur leicht verschmutztes Geschirr reicht kaltes Wasser aus.
Ausstattung zum Gas Sparen
Natürlich gibt es auch einige Hilfsmittel, die Ihnen das Einsparen erleichtern oder zumindest den Verbrauch besser ersichtlich machen.
Smarte Thermostate
Smarte Thermostate können die Temperatur sehr genau und vor allem automatisch steuern. In der Regel lassen sich diese ganz einfach bei Ihrer vorhandenen Heizung nachrüsten, indem man den normalen Thermostatkopf durch einen elektronischen Austauscht. So helfen sie Ihnen, ohne viel Aufwand Gas einzusparen.
Sparduschköpfe und Durchflussbegrenzer
Sowohl der Durchlaufbegrenzer als auch der Sparduschkopf sind super, um beim Duschen Wasser zu sparen, ohne dabei Einbußen beim Komfort machen zu müssen. Der Durchflussbegrenzer kann vor den Duschkopf oder am Auslass eines Wasserhahns angeschraubt werden und den Wasserdruck auf 4 – 5 Liter Wasser pro Minute senken. Ein netter Nebeneffekt ist, dass sich das Wasser weicher anfühlt.
Sparduschköpfe funktionieren im Grunde nach zwei verschiedenen Prinzipien. Entweder sie lassen durch physische Beschaffenheiten weniger Wasser durch oder sie mischen dem Wasser Luft bei. Letzteres führt jedoch zu einem geringeren Wasserdruck. Sie drosseln so den Wasserdurchlauf auf 7 – 10 Liter pro Minute und können eine Ersparnis von ungefähr 50 % erzielen.
Hydraulischer Abgleich
Ohne einen hydraulischen Abgleich kann es zu sehr unterschiedlich warmen Heizkörpern kommen. Wenn Ihre Heizungsanlage nicht richtig eingestellt ist, werden erst die Heizkörper nahe an der Wärmequelle und später erst die weiter entfernten versorgt. Das führt zu thermischen Verlusten und verringertem Wirkungsgrad Ihres Systems.
Deshalb sollten Sie frühzeitig von einem Fachbetrieb Ihre Heizungsanlage checken lassen, um für den Winter sicher zu stellen, dass alles richtig eingestellt ist.
Wartung
Auch durch regelmäßige Wartung können Sie Ihre Heizkosten merkbar senken. Die Heizung kann dann gesäubert und optimiert werden. Außerdem schützt dieser Vorgang vor Verschleiß und es gibt seltener böse Überraschungen.
Stand-by Killer Steckdose
Diese Steckdose erkennt, wenn Ihr Gerät in den Stand-by-Modus geht und schaltet automatisch die Stromzufuhr ab, um unnötige Kosten einzusparen.
Deutschland befindet sich in der Alarmstufe
Im Juni wurde die Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Das wirft natürlich sofort einige Fragen auf: Was ist der Notfallplan? Was ist die Alarmstufe? Was bedeutet das für Sie?
Der Notfallplan Gas basiert auf einer Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. Oktober 2017 und plant bestimmte Vorgehensweisen zur Gewährleistung der sicheren Gasversorgung. Er ist aufgeteilt in drei Stufen:
1. Frühwarnstufe
In der ersten Stufe wird ein Krisenteam erstellt und die Gasversorger sowie die Betreiber der Gasleitung dazu verpflichtet, regelmäßig die Lage einzuschätzen und an die Bundesregierung weiter zu geben. Zudem gehen Händler*innen verschiedene Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Gasversorgung an.
2. Alarmstufe
Auch hier wird der Markt so weit es geht sich selber überlassen. Es kann auf Gasspeicher zurückgegriffen werden, Lastflüsse sowie die Anforderung externer Regelenergie werden optimiert und die Flexibilität auf der Beschaffungsseite wird ausgenutzt. Das hat zur Folge, dass Gaspreise steigen können und wieder mehr auf Kohle-Kraftwerke zurückgegriffen wird.
3. Notfallstufe
Ab hier greift der Staat aktiv in den Markt ein. Er kann schnell umfangreiche Verordnungen zum Einsatz, zur Verteilung, zum Transport und zur Einsparung von Energie erlassen. Zudem kann die Bundesnetzagentur dafür eingesetzt werden, das Gas zu verteilen. Geschützte Verbraucher haben hierbei Priorität. Das sind in etwa Haushalte, soziale Einrichtungen wie etwa Krankenhäuser und Gaskraftwerke, die zugleich auch der Wärmeversorgung von Haushalten dienen.
Auswirkungen auf Sie
Erst einmal ändert sich für Sie direkt nichts, da es noch keine Versorgungsengpässe gibt und Sie per Gesetz nicht eingeschränkt werden. Es werden allerdings erhöhte Preise erwartet und alle dazu angehalten, Gas zu sparen, so gut es geht.